Schumann, Schubert, Strauß und Wahl

Die Ehre, in einem Atemzug mit den größten Komponisten genannt zu werden, wird Dir nur dann zuteil, wenn du zum einen tot bist, zum anderen Deinen finalen Parkplatz auf dem Wiener Zentralfriedhof hast. ,,Hier ruhen Schubert, Strauß und ...(hier dann, wenn's soweit ist, eigenen Namen einfügen)"
Oder Stücke von Dir irgendwann mal in einer Radiosendung für klassische Musik gespielt werden. ,,Sie hörten Werke von Schubert, Strauß und ... (hier dann, wenn's soweit ist, eigenen Namen einfügen)" In beiden Fällen kannst Du lange drauf warten. Bei William ging's schneller. Also, das mit der Radiosendung.

Denn am 01.04.2020 könnt ihr basta im Hessischen Rundfunk auf hr2 in der Sendung ,,Stimmenreich - Vokalmusik aus fünf Jahrhunderten" hören. (Einfach hier klicken.) Neben so großartigen Interpreten wie Thomas Quasthoff und unseren Kollegen vom ,,Calmus Ensemble" dürfen wir die Sendung mit dem letzten Lied unserer ,,Freizeichen"-CD ,,Anna lässt sich scheiden" beschließen. Vor allem aber liest sich die Auswahl der Komponisten schon wahrlich exquisit. Und da steht der Name Wahl dann in einer Reihe mit Schumann, Strauß und Schubert. Und wo das jetzt mit der Radiosendung geklappt hat, kriegt er das mit dem Wiener Zentralfriedhof bestimmt auch noch hin. Nur bitte nicht allzu bald!
AR

Viel Lärm um nichts

Minden hat ein wunderschönes Stadttheater. Und das wiederum hat eine sehr sensible und lautstarke Rauchmeldeanlage. Die macht ihren Job sehr gewissenhaft. Sogar so gewissenhaft, dass sie sich auch dann meldet, wenn eigentlich gar nichts ist. Zum Glück tat sie genau das erst, kurz nachdem unser Konzert gestern schon vorbei war. Nur der Afterglow musste ausfallen, weil alle sofort das Theater verlassen mussten; 5 Minuten später standen auch schon sechs Löschfahrzeuge vor der Tür.

Zwei Dinge, die wir loswerden müssen: Zum einen ist keinem etwas passiert; weder uns fünf bastas, noch unserem Tontechniker Börje Pöhler (4.v.l.), noch dem großartigen Theater.
Und zum anderen war der Abend mit euch wirklich legendär. Denn dass es schon mal 5(!) Zugaben gegeben hätte, ist absolute Ausnahme. Gab es nicht in den letzten sieben Jahren.
Und wenn wir das nächste Mal wieder in Minden sind, holen wir den Afterglow nach. Vielleicht kommen die Jungs von der Feuerwehr anschließend wieder mit dazu?! Dann aber bitte nicht dienstlich, sondern rein privat. ;-D

Fröhliche Weihnachten!

Entspannt Euch. Esst was Schönes. Macht Euch keinen Stress. Seid nachsichtig mit Euch. Und mit anderen. ;-) Und genießt einen friedlichen und hoffentlich harmonischen Heiligabend!
Ein frohes Weihnachtsfest 2019 für Euch und Euren Liebsten,
Eure bastas

Xmas-Special 2019 im GLORIA

Alle Jahre wieder. Kennt ihr ja vom gleichnamigen Weihnachtslied. Und von unserem Xmas-Special, denn ohne dieses besondere Konzert kann es für uns einfach nicht richtig Weihnachten werden.
Und das sahen 800 Fans dieses Jahr auch mal wieder so, die teilweise deutschlandweit angereist waren. Hat uns einen Riesen-Spaß gemacht, mit euch gemeinsam die Hütte abzureißen!

Und für die, denen es zu weit war oder die keine Karten mehr bekommen haben, hier ein paar Eindrücke von gestern. Und der Hinweis, dass wir -entgegen unserer sonstigen Natur- endlich (!) mal richtig langfristig organisiert und geplant vorgegangen sind. ;-) Und euch daher bereits jetzt die Möglichkeit geben möchten, euch für dieses einzigartige Konzert im nächsten Jahr rechtzeitig Karten zu sichern. Am Samstag, den 12.12.2020, wieder im GLORIA-Theater in Köln, wieder um 19h. Tickets sind schon jetzt überall im Vorverkauf. Damit hinterher keiner sagen kann, dass er DAS doch gerne mal früher gewusst hätte! :-D

Einen frohen 4. Advent wünschen euch
Eure bastas

Fotos: Moni Schneider

Kunstinstallation ,,Catering ist aufgebaut..." - Werkanalyse

Weihnachtsgeschenk an A cappella-Band ,,basta" / Sperrholzbox in Pappkarton mit Buchstaben-Applikation auf Vorder- und Innenseite / Innenverkleidung aus fett- und zuckerhaltigen Schoko-Rippen-Segmenten / dreidimensionale Installation, 60 x 50 x 40 / L x B x H / Künstlerin: Sandra Warkentin / Dezember 2019


Selten hat wohl ein Kunstwerk das Thema ,,Vergänglichkeit" treffender thematisiert als diese Installation von Sandra Warkentin mit dem Titel ,,Catering ist aufgebaut...".

Dass die Künstlerin mit Lebensmitteln die Materialsprache erweitert und sich gegen einen überkommenen Begriff von Kunst wendet, in dem sie sich der Musealisierbarkeit rigoros verweigert, ist radikal und mutig.

Eine Ahnung davon bekommt, wer sich die Existenz der unterschiedlichen Bestandteile der Installation einmal näher betrachtet.

Da ist zunächst eine nüchterne Sperrholzbox, umgeben von einer Kartonage, augenfällig verpackt in den Signalfarben rot und weiß. Quasi als sublime Warnung, dass nicht alles so ist wie es zunächst den Anschein hat? ,,CATERING IST AUFGEBAUT...", so behauptet die Inschrift in weißen Buchstaben auf der Frontseite des Kunstwerks.

Ein genauerer Blick auf die Installation offenbart plötzlich eine weitere Botschaft, die irritiert. Und deren Widersprüchlichkeit sich erst auf den zweiten Blick offenbart.
,,...BESTES ZEUG ALS ERSTES WEG!" leuchtet es einem in grellen Lettern entgegen.

Doch was soll diese Behauptung bedeuten? Etwa eine dunkle Vorhersehung?

Gleichsam den düsteren Prophezeiungen von Sehern der griechischen Mythologie wie dem geblendeten, blinden Teiresias am Fuße der schroffen Klippen des Berges Kyllene? Oder der trojanischen Königstochter Kassandra, die, das Unheil voraussehend, den unaufhaltsamen Untergang Trojas als drohende Vorausahnung stets vor Augen hatte?

Denn noch sind sie offensichtlich und existent, die verschiedenen schokoladenhaltigen Segmente, mit denen die Innenwände der Box ausgekleidet sind. Doch antizipiert die Künstlerin hier bereits frühzeitig ein schnelles Ende des eigenen Kunstwerks.

Ebenfalls vorausahnend, dass fünf unterzuckerte Sänger, die sich gegenseitig nicht das Schwarze unter den Nägeln gönnen, die Dauer der Existenz dieser Installation auf eine Zeitspanne verkürzen, die in extremem Maße zum auf der Rückseite der Schoko-Riegel aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatum steht.

Ein kunstgewordenes Sinnbild für Nahrungskonkurrenz, den ewigen, grausamen Wettbewerb verschiedener Arten beim Erlangen von Lebensmitteln bezeichnend.

Und das Prozesshafte deutlich offenbarend, dass diesem Kunstwerk durch die Transformation innewohnt, wenn es dezimiert wird und sich dadurch verändert.

Es erinnert auf eindrucksvolle Weise an folgenden Gedanken der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach:
,,Der Gedanke an die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge ist ein Quell unendlichen Leids - und ein Quell unendlichen Trostes."

Unendliches Leid, wenn sich René die Box mit den Süßigkeiten mal wieder schneller als alle anderen bastas unter den Nagel gerissen hat, im festen Glauben, er sei der Erste.

Und unendlicher Trost, wenn man weiß, dass wir ihm nur noch die Milky Ways übrig gelassen haben, die er -im Gegensatz zu den Kinderriegeln- überhaupt nicht mag.

Einen frohen 3. Advent!
×